Panzerkampfwagen II Ausf.F/G
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Der Panzerkampfwagen II (auch PzKpfw II oder Panzer II) war ein leichter Panzer der Wehrmacht. Das Mitte der 1930er-Jahre von MAN entwickelte und nur als Übergangslösung konzipierte Fahrzeug stellte zu Beginn des Zweiten Weltkrieges aufgrund der ungenügenden Leistung der deutschen Rüstungsindustrie das Rückgrat der Panzerdivisionen des Heeres dar. Als Kampffahrzeug nur eingeschränkt verwendbar, wurde der Typ bis 1943 nach und nach ausgemustert, jedoch war sein Chassis als Grundlage für zahlreiche Selbstfahrlafetten bis zum Kriegsende in Gebrauch. Von 1935 bis Ende 1942 wurden rund 1.900 Panzer II hergestellt.Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
Entwicklung:
Als erkannt wurde, dass die Produktion der für die Ausstattung der Panzerdivisionen vorgesehenen zwei Haupttypen Panzer III und Panzer IV länger als angenommen dauern würde, entschloss sich das Heereswaffenamt im Juli 1934, als Zwischenlösung ein schnell zu fertigendes Kampffahrzeug in der 10-Tonnen-Klasse in Auftrag zu geben, welches die Lücke bis zum Erscheinen der Panzer III und IV schließen sollte. Daraufhin wurden an folgende Unternehmen Entwicklungsaufträge vergeben:
Krupp, Essen
MAN, Nürnberg
Henschel, Kassel
Das von Krupp vorgestellte Fahrzeug basierte auf dem „LKA 1“ genannten Prototyp für den Panzerkampfwagen I und erhielt die Bezeichnung „LKA 2“. Die von den anderen zwei Firmen eingereichten Vorschläge unterschieden sich mit Ausnahme des Laufwerkes kaum von dem Krupp-Prototyp. Nach der Erprobung wurde die MAN für den Bau des Fahrgestelles bestimmt; wie schon beim Panzer I war für den Turm und den Aufbau Firma Daimler-Benz zuständig. Das Fahrzeug erhielt aufgrund des noch als Reichsgesetz geltenden Versailler Vertrages die Tarnbezeichnung „Landwirtschaftlicher Schlepper 100“ (LaS 100). Für den Nachbau wurden hauptsächlich Famo in Breslau, Wegmann in Kassel und MIAG in Braunschweig bestimmt.
Vorserie:
Nicht zu verwechseln mit der späteren Ausführung A war die 1935 hergestellte Ausf. a1 das erste Produktionsfahrzeug, das unter dem Namen „Panzerkampfwagen II (2cm) (Sd.Kfz. 121)“ an die Truppe ausgeliefert wurde. Es wog 7,2 Tonnen, besaß einen Sechszylinder-Ottomotor von Maybach mit 130 PS und hatte noch ein Vorgelegegetriebe ohne Untersetzung. Bei den im selben Jahr produzierten 25 Stück der Ausführung a2 wurden Verbesserungen im Motorraum und an der Kühlanlage vorgenommen. Die letzte Variante der Vorserie waren 50 Stück der Ausf. a3, bei denen Änderungen im Bereich der Kühlung, Ketten und Aufhängung vorgenommen wurden. Die Versionen wurden von Mai 1936 bis Februar 1937 von MAN und Daimler-Benz gefertigt. Da die Motorleistung als nicht ausreichend erachtet wurde, kam bei der Ausf. b ein 140-PS-Maybach-Motor zum Einbau. Die 100 Fahrzeuge dieser Serie hatten ein neues Untersetzungsgetriebe und die endgültigen Gleisketten der Panzer-II-Baureihe.
Das Gewicht erhöhte sich auf 7,9 Tonnen.
Die 1937 erschienene Ausführung c hatte mit fünf an Viertelfedern aufgehängten Laufrollen das endgültige Panzer-II-Laufwerk. Mit dieser Ausführung endete die Entwicklung und die Serienproduktion wurde aufgenommen.
Serienproduktion:
Den Auftakt der Serienproduktion bildete 1937 die von MAN hergestellte Ausf. A, bei der als einzige Änderung die bisher abgerundete Bugplatte durch eine geschweißte und gradflächige Front ersetzt wurde. Auf ihr folgten die Ausführungen B und C, die sich nur minimal unterschieden. Die letztgenannte Version wurde dabei das Standard-Produktions-Modell. Insgesamt wurden bis 1940 von diesen Versionen knapp über 1.100 Stück gebaut, wobei neben den bereits genannten fünf Herstellern noch Alkett und Henschel beteiligt waren.
Verwendung:
Die kampfschwachen Pz II trugen die Hauptlast der Gefechte in Frankreich und Polen. Der als zuverlässig geltende Panzerkampfwagen II stellte 1939/40 sollmäßig mit 160 Fahrzeugen den Großteil einer rund 300 Kampffahrzeuge umfassenden Panzerdivision. Bei der Umstrukturierung im Jahre 1940/41 wurde das Fahrzeug nicht mehr als Kampfpanzer, sondern als Aufklärungspanzer geführt. Aufgrund der gleichzeitigen Reduzierung waren bei einem Sollbestand von nunmehr noch 200 Panzern pro Division 65 Stück vom Typ II. Im Jahre 1942 waren bei einem Soll-Bestand von insgesamt 164 Panzern nur noch 28 Panzer II vorgesehen. Im Jahr darauf wurde der Typ endgültig ausgemustert.
Da es der deutschen Rüstungsindustrie nicht gelang, der Wehrmacht die eigentlich vorgesehenen Standardpanzer der Typen Panzer III und Panzer IV in nennenswerter Stückzahl zur Verfügung zu stellen, bildete in den ersten beiden Jahren des Zweiten Weltkriegs der Panzer II mit knapp 1.100 einsatzfähigen Fahrzeugen das Rückgrat der deutschen Panzerwaffe. Zu Beginn des Westfeldzuges standen den dort eingesetzten Divisionen 955 Panzer II zur Verfügung. Der Bestand zu Beginn des Rußlandfeldzuges im Juni 1941 betrug knapp 1.200 Fahrzeuge; im Mai des darauffolgenden Jahres sank diese Zahl auf 860 Fahrzeuge.[1] Der Panzer II trug die Hauptlast der Gefechte in Polen und Frankreich und es zeigte sich relativ rasch, dass er wie sein Vorgänger zu schwach bewaffnet und gepanzert war und eigentlich nur als Behelfspanzer angesehen werden konnte. Lediglich im Strassenkampf bot er wegen seiner geringen Größe noch Vorteile. Des Weiteren wurden Panzer II in der Partisanenbekämpfung verwendet. Die Totalverluste können wie folgt beziffert werden:
1939: 83 Stück
1940: 240 Stück
1941: 460 Stück
Bis zum April 1942 waren insgesamt 921 Panzer II als Totalverluste zu verzeichnen.